Als ich das letzte Mal in Paris war, war ich 14 oder 15 und ich kann mich an Einzelheiten genauso wenig erinnern, wie bei meinem ersten Besuch als Kind, dass lieber Tauben jagte als Notre-Dame zu besichtigen. Die Stadt nochmal mit Ende Zwanzig zu entdecken war definitiv eine ganz andere Erfahrung. Ich habe sie als einen Ort gesehen, an dem Leute tatsächlich leben – ein Ort an dem ich selbst leben könnte. Jedes Arrondissement hat einen ganz eigenen, besonderen Charme. Ich könnte mich tatsächlich selbst dort sehen, in einem hübschen kleinen Appartement wie ich jeden Morgen Kaffee und Baguette von der Boulangerie hole – bis auf die Tatsache, dass meine Französisch-Skills grottenschlecht sind. Aber eine Frau kann ja noch Träume haben …
Für günstige Hotels oder ganze Wochenendangebote haben wir das Internet gescannt und uns schließlich die Städtereisen von DerTour genauer angeschaut.
Dieser 48-stündige Citytripp mit meiner lieben Kathi sollte uns fernab von all den bekannten Sehenswürdigkeiten führen, also entschieden wir uns für eines der günstigen Hotelangebote auf der Homepage.
Tag 1
Wir entscheiden uns für den Luftweg, der noch dazu weitaus günstiger als die Zugfahrt mit dem TGV ist. Angekommen in Charles de Gaulle führt der günstigste Weg mit dem RBR in die City. Einchecken im Hotel de l´Europe und los geht’s mit dem Tagesticket ins Pariser Stadtleben:
Im 4. Arrondissement, dem Marais, einem der wohl beliebtesten und für mich auch schönsten Viertel, starten wir, lassen uns treiben und kehren in ein Café ein, dessen Namen ich zwar nicht mehr weiß, aber wo ich den sicherlich besten Carottcake seit langem gegessen habe!
Zu Abend genießen wir ein Glas Wein im Le Perchoir. Und so kommen wir auch zu meinem ersten Tipp: wenn ihr etwas für Rooftop-Bars übrig habt, dann ist diese Location im 6. und 7. Stock eines Pariser Gebäudes in der 14 Rue du Gast genau das richtige. Es ist der perfekte Ort um den ersten Abend ausklingen zu lassen und man genießt einen unglaublich tollen Ausblick über die Pariser Dächer. Macht aber niemals den Fehler und fragt einen französischen Kellner nach einer Weinschorle!
Tipp Nummer zwei: weil wir spontan beschließen nicht mehr auswärts, sondern gemütlich im Hotel zu essen, führt uns der Heimweg in eine der vielen Boulangeries und auf einen weiteren Abstecher in den Supermarkt: Baguette, Wein, Tomaten, Käse und als Nachtisch Macarons – einfacher und besser kann man in Paris nicht speisen.
Tag 2
Gut gestärkt nach dem Hotelfrühstück ziehen wir wieder durchs Marais. In einem Schmuckladen vergessen wir völlig die Zeit – Delphine Pariente, 101 Rue de Turenne. Mein dritter Tipp: die Schmuckstücke sind mit liebevollen Botschaften wie „merci“, „oui“, „aimer“ oder „etoile“ graviert, Sternchen und bunte Quasten bereichern die Accessoires. Aus hochwertigem, teils vergoldetem Silber gefertigt, lassen sie sich auch noch durch Gravur individualisieren. Für jeden ist die richtige Botschaft dabei so gönnen wir uns ein kleines Andenken.
Natürlich soll auch der kulturelle Teil unseres Citytripps nicht zu kurz kommen. Der Louvre ist zwar das größte und bekannteste Museum der Welt, doch neben der Mona Lisa bietet die Stadt auch andere Kunst zum erleben. So ist mein vierter Tipp die Streetart-Kultur, vor allem im 10. und 11. Arrondissement. Nahe der Rue Oberkampf, präsentieren sich Kunstwerke auf unzähligen Hausmauern – es gibt sogar Touren mit einem Guide.
Von hier aus geht es mit der Metro weiter zu Tipp Nummer fünf, den Galeries Lafayette, 40 Boulevard Haussmann. Zugegeben dieses riesige Einkaufsparadies scheint auf den ersten Blick kein Insider zu sein. Hat man sich aber erst einmal durch die 5 Etagen Fashion, Schuhe, Accessoires und Beauty durchgewühlt – und hier werden wir mit satten Rabatten überrascht, die uns einfach zum stehen bleiben, anprobieren und kaufen animieren – enstpannt man am besten mit einem Coffee to Go aus dem Starbucks in der 3. Etage auf der Dachterrasse des Einkaufspalastes. Paris von oben ohne Warteschlange und Eintrittspreis!
Auf eine kleine Stärkung führt mein sechster Tipp gleich in der Nähe ins Vert Midi, 1 Rue Saint-Marc. Hier kann es mittags ziemlich voll sein und so kommen wir zu einem späten Happen genau richtig. Zu normalen Pariser Preisen kann man hier mit gutem, ökologischem Gewissen essen.
Das Wahrzeichen Paris‘ wollen wir uns aber auch aus der Nähe angucken und nehmen wieder die Metro bis Champ de Mars Tour Eiffel. Siebenter Tipp: die Prommenade entlange der Seine zwischen Eiffelturm und Louvre ist wie geschaffen für einen Spaziergang am Quai d’Orsay. Nicht weit vom Place de Concorde Richtung Louvre befindet sich auch der wundervoll erhaltene Jardin des Tuileries mit Blick auf den Obelisken, Triumphbogen und die Champs-Élysées.
Wieder zurück ins Marais verschlägt es uns am Abend in die Rue de Rosiers, wo es die besten Falafel von Paris geben soll. Weil sich hier ein jüdischer Falafel-Laden an den nächsten reiht, nehmen wir Tipp Nummer acht, von der lieben Kat dankend entgegen und gehen zu L’as du Fallafel, 32- 34 Rue des Rosiers. Wir bekommen in weniger als 7 Minuten unser Sandwich mit frittierten Kichererbsenbällchen, Salat, Auberginen, Tomaten und Rotkohl – das beste, dass ich in meinem Leben bisher gegessen habe!
Satt und zufrieden geht’s wieder ins Hotel und am nächsten Morgen zurück an den Flughafen – doch Paris haben wir sicher nicht zum letzten mal besucht!
In freundlicher Zusammenarbeit mit DERTOUR
Habt ihr einen Ort auch schon mal mit ganze anderen Augen wiedergesehen als in der Vergangenheit? Wie plant ihr eure Städtereisen?