Wer hat an der Uhr gedreht?

Die Wahrheit über Zeit ist, dass wir alle die gleichen 24 Stunden am Tag zur Verfügung haben, die selben 168 Stunden pro Woche. Wenn ich mich aber mal in meinem Bekanntenkreis und bei Freunden umhöre, empfindet der Großteil, dass die tatsächliche Zeit am Tag nicht ausreicht für das, was sie zu erledigen haben und machen wollen. Es scheint, als sei dieses Empfinden heutzutage ganz normal, wenn wir die Vielzahl von Pflichten und Aufgaben, denen wir in unserem Alltag nachgehen, betrachten.
Das heißt aber nicht, dass es nicht möglich ist sich ein bisschen Zeit zurückzuholen, um sie mit Freunden zu verbringen oder anderen alltagsverschönernden Aktivitäten nachzugehen – Blogs lesen zum Beispiel oder eine neue Sprache lernen, einfach mal ein gutes Buch zu lesen oder sich wirklich, wirklich die Aufmerksamkeit zu gönnen einen Film von Anfang bis Ende zu schauen.

IMG_20150527_153733Finde heraus womit du deine Zeit verbringst!
Ich möchte wetten, dass die meisten unserer Generation zwischen zwanzig und dreißig – und vermutlich auch jünger und älter – nicht auf den Punkt bringen können, wo ihnen die Zeit hinrennt. Bevor man berechnen kann, wie das meiste aus der vorhanden Zeit herauszuholen ist, sollte man das aber erstmal herausfinden.
Viele junge Frauen führen einen Kalender wie Filofax und Moleskine oder sie nutzen die Planung via Smartphone – was einem auch besser passt, es ist sinnvoll eine Woche lang wirklich zu dokumentieren, was für Aufgaben vor einem liegen und in welchem zeitlichen Rahmen sie schließlich erledigt werden. So wird auf den ersten Blick schon  ersichtlich, wo sich die grauen Lücken auftun, die wir sinnvoller nutze wollen und können.

IMG_20150527_153544„Ich habe keine Zeit“ gibt’s nicht!
Es scheint mir sinnvoller im Leben Prioritäten zu setzen, anstatt bestimmte Dinge ganz abzuschreiben, weil sie gerade nicht in den Zeitplan passen. Ein Kaffeedate abzusagen, weil man keine Zeit hat, mag vielleicht noch mit dem Gewissen vereinbar sein. Wenn ich mir aber vorstellte meinem kleinen Neffen sagen zu müssen, ich könne nicht zur Feier seines sechsten Geburtstags kommen, weil das gerade nicht Priorität in meinem Alltag hat, würde sehr wahrscheinlich nicht nur der kleine Mann sich schlecht fühlen.

IMG_20150527_153558Machen, verwerfen, delegieren, später!
Man kann praktisch jede Aufgabe nach diesen vier Kategorien bewerten. Eine schnelle Antwort auf eine E-mail kann in der Regel sofort erledigt werden … etwas, dass sich diesseits von Gut und Böse nicht umsetzen lässt oder , dass sehr wahrscheinlich daran scheitert zu Ende gebracht zu werden, sollte man getrost aus seiner Planung verbannen und Frieden damit schließen (ich werde wohl nie mein eigenes Gemüse auf dem Balkon anbauen, aber das ist okay, ich habe einfach nicht den grünen Daumen dafür) … manch (kleinere) Aufgabe lässt sich gut an Kollegen oder einen Freund delegieren, wenn es schnell gehen soll … andere wiederum müssen nicht sofort erledigt werden, für sie empfiehlt es sich in jedem Fall sich eine Erinnerung per Smartphone, Kalender oder auf einem Post-It zu schaffen.

IMG_20150527_153530Get over it!
Was zählt ist am Ende, wie wir uns dabei fühlen, wenn wir ständig unter Zeitdruck stehen – egal ob wir eine Familie managen müssen oder Studium, mehrere Jobs und Sport zugleich unter einen Hut bringen wollen. Haben wir einmal System in unseren Alltag gebracht um der verfügbaren Zeit mehr Sinn zu geben, ist es nur gesund sich auch daran zu erinnern, dass man vielleicht nicht das beste (Zeit-) Organisationstalent ist, aber mit Sicherheit etwas anderes sehr gut kann. Jede(r) hat seine Stärken und Schwächen. Das, was wir gut können, gelingt uns ohnehin wie im Handumdrehen, mit den anderen Aufgaben müssen wir einfach nur fertig werden.

wer hat an der Uhr gedrehtWenn wir also das nächste mal vor der Frage stehen, ob Zeit genug ist sich auf einen Kaffee mit der besten Freundin zu treffen, obwohl noch der Einkauf zu erledigen ist, die Buntwäsche auch, und Oma zurückgerufen werden will, sollten wir mindestens einmal tief durchatmen und System in das Chaos bringen.
… den Einkauf kann ich auf dem Weg vom Café nach Hause erledigen, Oma ruft man sowieso besser am Sonntagvormittag an und die Wäsche lässt sich wunderbar neben zwei oder drei Folgen „The Mindy Project“ waschen – womit sogar die Zeit zum Abschalten nicht zu kurz kommt.

Was ist euer bestes System um Zeit gut einzuteilen? Lasst ihr Aufgaben manchmal liegen um abzuschalten und Zeit für euch selbst zu haben?

18 Gedanken zu “Wer hat an der Uhr gedreht?

  1. Jana schreibt:

    Die Frage stelle ich mir auch andauernd. Ich halte mich oft unnötig lange mit irgendwelchen Sachen auf und verschwende damit meine Zeit. Mittlerweile mache ich mir immer eine To-Do Liste und habe so einen besseren Überblick bekommen, was ich überhaupt alles noch machen muss. Seitdem ist es schon ein bisschen besser geworden.

    Liebste Grüße
    Jana von bezauberndenana.de

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    • liebe was ist schreibt:

      to do-Listen zu schreiben finde ich auch super hilfreich, besonders um einfach den Überblick zu behalten!

      liebste Grüße auch an dich und schönen Start ins Wochenende,
      ❤ Tina

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  2. Lisa schreibt:

    Ein wirklich super toller Beitrag -der vor allem sehr der Wahrheit entspricht.
    Wie oft sitze ich am Schreibtisch an meinem Laptop und denke mir Irgendwann oh nein das und das muss ich doch auch noch machen!
    Wirklich sehr toll geschrieben.

    Liebe Grüße Lisa
    hellobeautifulstyle.blogspot.de

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    • liebe was ist schreibt:

      Danke liebe Lisa!
      auch mir kommt zuweilen die Zeit abhanden … aber letztenendes sind auch wir nur Menschen und können menschliches möglich machen so gut es eben geht 🙂

      liebste Grüße,
      ❤ Tina

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  3. Ariana schreibt:

    Ein schöner Beitrag – ich merke, dass vor allem Social Media mir irgendwie die Zeit wegfrisst. Wenn ich zuerst die wichtigen Dinge erledige und erst danach auf verschiedenen Plattformen surfe, erledige ich deutlich mehr, als wenn ich es umgekehrt mache 🙂
    Liebe Grüsse
    Ariana

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  4. fitandsparklinglife schreibt:

    Ich kenne das „ich habe keine Zeit“-Gefühl leider auch.
    Immer wieder erwische ich mich dabei mir selbst Stress und Druck zu machen, obwohl ich es entspannter angehen könnte. Klar, ich raube mir auch oft selbst die Zeit…mache Dinge die vielleicht nicht zwingend notwendig sind, aber ich bin schon viel besser geworden. Ich kann jetzt Sachen auch einfach mal liegen lassen und die Wäsche hängt halt auch einfach mal einen Tag länger auf dem Ständer. Da sind mir Treffen mit Freunden wichtiger.

    Liebe Grüße
    Jenny

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    • liebe was ist schreibt:

      vermutlich muss man erst lernen eine Waage zwischen den Aufgaben im Leben zu finden und trotzdem selber nicht zu kurz zu kommen … schön zu lesen, dass du das so gut meisterst 🙂

      liebste Grüße,
      ❤ Tina

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  5. Rena schreibt:

    Was für ein toller und sehr wahrer Post, ich danke Dir! Meiner Meinung nach ist nämlich für alles genug Zeit 🙂 Mir hilft sehr, dass ich meine Zeit genau plane, aber nicht komplett verplane. Ich nehme mir bestimmte Aufgaben während des Tages vor, von denen ich weiß, dass ich sie auch schaffe, zu erledigen. Ich fange all das, was ich mir vorgenommen habe, schnellstmöglich an und ziehe es auch immer durch, bis ich fertig bin. Und wenn ich merke, dass ich gerne noch mehr Sachen machen würde, überlege ich, was ich an Aktivitäten streichen könnte. So schaue ich z. B. schon seit vielen Jahren kein Fernsehen mehr, was ich als erheblichen Zeitgewinn empfinde 🙂
    Liebe Grüße von Rena
    http://www.dressedwithsoul.com

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    • liebe was ist schreibt:

      das Fernsehschauen habe ich auch vor einigen Jahren aufgegeben … ein enormer Zeitgewinn (nd Platz sparend, wenn man so ein Teil nicht mehr in der Wohnung rumstehen hat 😉 )

      liebste Grüße …
      ❤ Tina

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