Als ich vor nicht ganz vier Jahren meinen Abschluss machte, bin ich damit völlig in die Berufswelt abgetaucht. Ich arbeitete in verchiedenen Jobs, um herauszufinden, was am besten zu mir passt. Oft genug packte mich dabei Panik, ob ich damit glücklich, zufrieden werden würde. Eine Menge dieser Was-wäre-wenn’s spukten durch meinen Kopf … „Was wäre, wenn ich eine große Gelegenheit verpassen würde?“, „Wenn ich die falsche Entscheidung treffe?“, „Wenn meine wahre Berufung eigentlich ganz woanders liegt?“. Bei gesundem Menschenverstand wusste ich, dass ich nur selbstbewusst bei meinen Entscheidungen sein musste und, dass es so etwas wie „zu spät“ nicht gibt, aber den inneren Kampf konnte ich dennoch lange Zeit nicht besiegen.
Die Frage lag also auf der Hand: Finde ich Hilfe um glücklich zu werden?
In meiner Verzweiflung suchte ich also tatsächlich Rat bei einer Psychologin, denn ich war mir zum einen nicht bewusst, wie normal dieses Zweifeln ist und zum anderen fehlte mir einfach ein Lösungsansatz für mein Problem.
Und das erste und wichtigste, dass ich von dieser Therapeutin gehört hatte: Es ist völlig normal sich genau so zu fühlen.
Es wäre vermutlich sogar merkwürdig, wenn keine Zweifel bestünden und man nicht an der einen oder anderen Entscheidung strauchelte. Wir müssen alle durch diese Phase durch, unsere älteren Schwestern mussten es, unsere Mütter und Großmütter auch und sie alle haben sich in dieser Lebensphase gerfragt, ob sie auf dem „richtigen Weg“ sind.
Als aber ein paar Jahre ins Land gingen, begann ich zu realisieren, dass es keinen vorgeschrieben Weg gibt, genauso wenig wie falsche Entscheidungen. So lange man bei jeder Entscheidung auf sein Bauchgefühl und sein Herz hört, kann man eigentlich nicht auf den falschen Weg kommen. Selbst wenn die getroffene Entscheidung zunächst nur dazu führt, dass man realisiert, dass sie nicht die richtige war, hat sie einem genau das zumindest ermöglicht zu sehen. So lange man den Versuch nicht wagt, bleibt man aber unwissend.
Ich denke der schwierigste Teil dieser Wegessuche im Leben ist das Gefühl, noch nicht angekommen zu sein, als würde man sich in einer Art Grauszone befinden oder in einem Zwischenzustand.
Ich habe gelernt, dass diese Zwischenphase uns nicht nur einmal im Leben begegnet und der Schlüssel damit fertig zu werden darin liegt, gegen diese Zeit nicht anzukämpfen, sondern sie einfach anzunhemen wie sie ist.
Es ist wichtig zu wissen, dass es eben nur ein Übergang ist und, dass die Dinge sich ändern, wenn die Zeit dafür gekommen ist und nicht, weil man sich selber Druck macht. Im Prinizp dienen diese Interimsphasen genau dazu, den nächsten Schritt im Leben einzuleiten.
Genau ist nämlich die Phase unserer Zwanziger: eine Brücke, auf der man in verschiedene Rollen schlüpft, Jobs ausprobiert, seinen eigenen Stil findet, Freundschaften fürs Leben knüpft und sich somit seine Persönlichkeit aufbaut.
Und genau das hat eben positive Aspekte: Man steckt nirgendwo fest, kann sich überall umsehen, experimentieren und daraus lernen und braucht keine Entschuldigung dafür, dass man sich um sich selbst kümmert.
Man muss noch nicht auf alles eine Antwort haben und keiner wird das von einem verlangen.Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und wie seid ihr damit umgegangen? Wo holt ihr euch Hilfe, wenn ihr mal nicht weiter wisst?
Sehr toller Post. Auch schön, dass du so ehrlich schreibst- das gefällt mir wirklich gut 🙂
LG Vivi,
Vanillaholica.com
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ganz lieben Dank für die lieben Worte!
einen schönen Wochenstart und liebste Grüße auch,
❤ Tina
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Toller Post! Ich finde mich in vielem, was du schreibst total wieder. Mich trennt nur noch ein Semester von meinem Bachelor-Abschluss und ich bin so unsicher, wie es danach weitergehen soll. Es gibt einfach so unglaublich viele Möglichkeiten und ich weiß nicht, wie ich meine Entscheidungen treffen soll..es sagt einem ja keiner, was falsch oder richtig ist. Man sollte es wahrscheinlich einfach auf sich zukommen lassen, es wird sich schon alles finden..aber mir geht es da genau wie dir, ich mache mir immer viel zu viele Gedanken und zweifel zu sehr!
Danke noch für deinen lieben Kommentar bei mir auf dem Blog, schau doch gerne wieder vorbei! 🙂
Liebste Grüße
Lena
https://allaboutlena.wordpress.com/
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ganz lieben Dank, Lena!
ich denke, es ist eine sehr guten positive Einstellung, die Dinge auf sich zukommen zu lassen. das nimmt einem ungemein den Druck von den Schultern… wenn man etwas erreichen will, dann erreicht man es auch, früher oder später eben 🙂
darf ich fragen was du studierst? vl sind ein paar Praktika ja erstmal hilfreich?!
liebste Grüße auch und bis bald,
❤ Tina
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Sehr interessanter und hilfreicher Post 🙂
Bringt mich zum nachdenken!
Allerliebste Grüße,
HOLYKATTA
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liebsten Dank!
❤ Tina
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Interessanter und sehr persönlicher Post..! 🙂 Es ist völlig normal zu zweifeln, das gehört auch zum Leben und diesem Lebensabschnitt. Ich persönlich denke immer wieder daran, dass ich in 8 Jahren 30 bin und was ich bis dahin alles persönlich sowie beruflich erreichen will. Einerseits mache ich mich damit selbst verrückt und setze mich unter Druck, andererseits treiben mich diese tausend Gedanken täglich aufs Neue an mein Bestes zu geben 🙂 Es kommt alles so, wie es kommen soll.. 🙂
Liebe Grüße und habe ein schönes Wochenende!
Dorothea
http://www.justambitious.com/
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ich gebe dir vollkommen recht, dass es zum Leben dazu gehört zu zweifeln!
mit 22 wusste ich noch genau was ich beruflich im Leben erreichen wollte, erst 5 Jahre später haben sich bei mir die Zweifel eingeschlichen und nun bewirkt das ich meinen Weg gefunden habe.
liebste Grüße auch und ebenfalls einen schönen Start ins Wochenende!
❤ Tina
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Ich finde deinen Text wirklich sehr bewegend und du hast eine wirklich tolle Art deine Gedanken in Worte zu fassen. Mir ging es auch oft schon so wie dir, aber in solchen Situationen ist das wichtigste einfach nach vorne zu blicken, um der Welt da draußen zu zeigen was man wirklich drauf hat. Oftmals stellen sich durch positives denken auch kleine Erfolgserlebnisse ein. Ich glaub gazn doll an dich & wünsche dir das Beste 🙂
Liebe Grüße 🙂
http://www.measlychocolate.de
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ganz, ganz lieben Dank!
finde es definitv einen tollen Rat nach vorne zuschauen, man kann die Zeit eh nicht zurückdrehen und auch wenn es vl manchmal etwas länger dauert … die Zeit wird kommen!
liebste Grüße auch,
❤ Tina
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Deine Zweifel kann ich total nachvollziehen. Ich frage mich auch noch oft, welcher nun der richtige Weg für mich ist. Meine Berufswünsche haben sich auch in den letzten Jahren sehr oft geändert. Meistens spreche ich mit meiner Mama über solche Gedanken, da sie mich einfach am Besten kennt.
Liebste Grüße
Jana von bezauberndenana.de
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danke liebe Jana für deine schönen Worte!
witzigerweise hatte ich jahrlang immer denselben Berufswunsch, doch gerade im vergangen Jahr ist mir klar geworden, dass sich mein Berufsleben in eine andere Richtung verändern wird.
auch ich rede sehr viel mit meinen Eltern über diese Themen, auch, weil ich einfach auf ihre Lebenserfahrung vertrauen kann.
liebste Grüße auch,
❤ Tina
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ich glaube ja, das ganze leben ist irgendwie eine interimsphase – fühlt man sich in einem bereich angekommen, kann man sich in einem anderen wieder neue ziele stecken.
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das ist ebenfalls ein sehr guter Aspekt! das Leben entwickelt sich ja nicht in einer Steilkurve, sondern in vielen Bereichen unterschiedlich und auch unterschiedlich schnell.
❤ Tina
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Ein interessantes Thema und wirklich schön beschrieben! 🙂
Ich habe auch gelernt, dass dises Zweifeln ganz normal ist.
Ich habe einen wahnsinnig tollen Job und trotzdem kommen auch bei mir ab und an Zweifel hoch, ob es das wirklich ist und ob das Alles ist…
Durch viele Gespräche mit Freunden, anderen Selbstständigen und viel Lesen, habe ich für mich erkannt, dass das Zweifel aber nicht schlimm ist. Es gehört dazu! Und hilft auch ab und an einmal zu reflektieren. Ist wirklich alles so, wie ich es möchte? Gibt es etwas, was ich vorallem nicht mehr machen möchte? Oder etwas Neues, dass ich gerne ausprobieren möchte?
Auch wenn mich das zweifeln öfter auch aufregt, versuche ich es anzunehmen und den Moment zu nutzen, um nachzudenken.
Liebe Grüße
Patricia
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ganz lieben Dank Patricia, auch für deine schönen Worte!
ich sehe es genauso, das Zweifel einfach dazu gehören. ich spreche gerade über solche Themen viel mit meinen Eltern, die mir durch ihre Lebenserfahrung immer zur Seite stehen.
Zweifel bringen einen eben durch Umwege auch weiter im Leben … hätte ich vor gut einem Jahr nicht angefangen an meinem Beruf zu zweifeln, würde ich den Weg, den ich jetzt gehen und der nun genau der richtige zu sein scheint, wohl nicht gehen 🙂
liebste Grüße,
❤ Tina
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Du hast total Recht! Ich bin erst 16 Jahre alt und denke oft darüber nach, was nach der Schule sein wird. Was werde ich beruflich machen? Wo werde ich leben? Werde ich glücklich sein? Und dabei ist die letzte Frage meiner Meinung nach die Wichtigste. Wozu das Alles, wenn man letztendlich nicht glücklich ist. Gedanken sind doch vollkommen normal und hinterfragen nur Entscheidungen, was doch bedeutet, dass diese Entscheidung für uns eben nicht gleichgültig sind. Wenn ich mal nicht weiter weiß, frage ich meine Familie und meine Freunde. Von denen weiß ich, dass sie mich gut genug kennen und zu mir ehrlich sein würden. Aber letztendlich entscheidet (so kitschig es auch klingen mag) doch eh immer das eigene Bauchgefühl mit dem Herzen oder nicht?
Viele liebe Grüße
https://moteens.wordpress.com/
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genau das ist, denke ich, die richtige Einstellung: auf Bauchgefühl und Herz hören und sich eben auch mal durch beide vom urpsrünglichen Plan abbringen lassen 😉
mit 16 wusste ich übrigens genau was ich wollte … erst gut 11 Jahre später zig ich diesen Weg in Zweifel und dieser Zweifel war gut, denn er hat miich an den Punkt gebracht etwas zu ändern, was mich nun umso zufriedener macht.
liebste Grüße und schön jetzt alles Liebe für deinen Weg,
❤ Tina
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Wieder ein tolles Thema und super geschrieben! Vor allem bin ich begeistert, dass Du Dir in der Situation bei einer Dame Hilfe geholt hast, die in der selben beruflichen Sparte tätig ist, wie einer meiner Berufe. Das was Du hier beschreibst, kenne ich sehr sehr gut. Ich habe in meinem Leben schon sehr viele verschiedene Berufe ausgeübt und viele verschiedene Sachen gemacht. Zur rechten Zeit habe ich mir auch Hilfe geholt, heute rede ich mit meinem Mann über solche Themen. Denn ja, obwohl ich schon weit über die 20 hinaus bin, bleibt es bei mir offenbar auch beruflich spannend 🙂 Dir und Deinem Weg auf jeden Fall von Herzen alles Gute!
xx Rena
http://www.dressedwithsoul.com
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liebsten Dank Rena! die Entscheidung sich bei einer fremden, aber geschulten Person Hilfe zu holen war im Nachhinein wirklich eine sehr, sehr gute!
ich kann mit meinen Eltern zwar sehr gut über diese „Probleme“ reden und sie stehen mir mit ihrer Lebenserfahrung bei, aber jemand, der einen nicht kennt, betrachtet einen eben von einer anderen Perspektive.
vermutlich gibt es diese Phasen immer mehrmals im Leben, an jedem Entscheidungspunkt vielleicht.
es ist wirklich motvierend von Frauen wie dir zu lesen, wie sie ihren Weg gemeistert haben und glücklich sind. Danke!
liebste Grüße auch und bis bald,
❤ Tina
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Ein echt schöner Beitrag – ich würde sogar dazu fügen, dass man sich nicht nur in den 20ern selbst sucht, sondern wahrscheinlich ein Leben lang 🙂 Ich habe inzwischen beobachtet, dass es einfach Menschen gibt, welche sehr schnell etwas finden, das sie glücklich macht und das sie danach auch ein Leben lang tun (sei es nun Jobmässig oder Stiltechnisch o.ä.) und andere wechseln einfach deutlich mehr.
Liebe Grüsse
Ariana
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ganz lieben Dank, Ariana für deine schönen Worte!
ein sehr interessanter Aspekt, von dem du schreibst. vl verändert sich mit den Jahren eher die Art wie wir suchen, als die Suche selber … und Veränderung ist ja auch gut.
vl ist es ja auch eine Typfrage … ich könnte mir jedenfalls kaum vorstellen mit ein und demselben Job ohne Fortschritt glücklich zu werden 😉
liebste Grüße auch,
❤ Tina
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Wow, was für ein wundervoller Post. Ich schau zwar auch immer gerne tolle Bilder aber vor allem lese ich gerne gut geschriebene, packende Texte und dieser hat mich sofort angesprochen. Du schreibst echt super und ich mag die Aufgreifung des Spruches „Alle Wege führen nach Rom“ 🙂 Kenne selbst dieses Gefühl zu gut nach dem Schule plötzlich dazustehen, ohne Ahnung wie es weitergehen könnte. Habe dann erst mal ein Jahr Praktika gemacht und gejobbt und dann das genommen, was sich ergeben hat. Man darf sich da denke ich nicht so festbeißen oder das zu ernst nehmen. Mein Papa hat immer gesagt, „Du wirst deinen Weg schon gehen“. Selbstvertrauen ist alles und die Fähigkeit, Chancen zu ergreifen, die sich einem bieten. Ich konnte mir mich in so ziemlich jedem Job vorstellen, außer in einem. Er verband alles was ich hasste. 😀 Und genau den habe ich jetzt und es ist trotzdem denke ich das Richtig für mich. 🙂 gehst du denn noch weiterhin zur Psychologin? Wie geht es bei dir weiter?
Viele liebe Grüße
Madeleine
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danke liebe Madeleine für deine lieben Worte!
im Prinzip wusste ich seit ich 18 war, was ich beruflich machen wollte … doch gut 9 Jahre später war ich mir dessen unsicher geworden. und genau deswegen brauchte ich dann auch mal Hilfe von außen, von jemandem, der so ein Problem aus einer ganz anderen, ungebundenen Perspektive betrachtet.
sie hat mir vor allem geholfen nicht nur gerade aus zu sehen, sondern auch die vielen kleinen Straßen nebenher …
am Ende habe ich meinen urpsrünglichen Berufswunsch noch nicht mal ganz aufgegeben, ihn aber weiterentwickelt und fühle mich mit dieser Entscheidung sehr wohl.
eine Psychologin habe ich nun nicht mehr an meiner Seite, aber ich kann nur jedem raten diesen Schritt zu wagen, wenn man gar nicht weiter weiß!
auch die allerliebsten Grüße an dich,
❤ Tina
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